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Ab in die Ferien

Stammstreckensperrung und strahlender Sonnenschein an einem Sonntagabend hielten den Deutschkurs 1d1 nicht davon ab, eine Aufführung von Georg Büchners „Woyzeck“ im Residenztheater zu besuchen. Die Darsteller in dieser Inszenierung befanden sich durchgehend auf einer sich drehenden, gekippten Scheibe: ständig in Bewegung, getrieben, dem Absturz nahe. Was dachte sich der Regisseur Ulrich Rasche dabei?

Das erläuterte die Theaterpädagogin Linda Nerlich den Elftklässlern zwei Tage vor der Aufführung bei einem Besuch im Unterricht. Unter ihrer Anleitung probierten die Schülerinnen und Schüler auch die Sprechweise dieser Inszenierung aus: rhythmisch, von stampfenden Schritten begleitet, oft chorisch.

Schon in der Theaterpause war sich der Deutschkurs dann einig: Auch dank der theaterpädagogischen Einführung verstanden wir die Inszenierung, die die Determiniertheit Woyzecks auf vielerlei Weise zeigte. „Es geht uns als Zuschauern wie Woyzeck selbst“, resümierte ein Schüler, denn es ist strapaziös, die sich ständig drehende Bühne vor Augen und die mitunter monotone Musik im Ohr zu haben. Aber: „Ganz ehrlich, ich finde es richtig gut! Das ist anstrengend, aber das soll so sein, das wird dem Stück sonst nicht gerecht.“ Bei diesem positiven Fazit lohnte sich der Aufwand doch!

Elisabeth Thiede-Kumher

(Fotos: Elisabeth Thiede-Kumher)

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