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Gut zu wissen und zu können (Ev) – Jahrgangsstufe 8

Wichtiges aus dem evangelischen Religionsunterricht

Das achte Schuljahr steht unter der Überschrift „Standpunkte“.

Immer häufiger wird um deine Meinung gefragt. Eine eigene Meinung kannst du dir aber nur bilden, wenn du informiert bist, wenn du über Zeitumstände, Lebensbedingungen und über bestimmte Personen Bescheid weißt.

Die Themen der 8. Jahrgangsstufe sind so zusammengestellt, dass du Persönlichkeiten kennenlernst, die es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben, bedrohliche Zustände ihrer Zeit anzuprangern. Sie zwangen die Menschen damals geradezu, einen Standpunkt zu beziehen und prägen unser Denken und Handeln zu vielen gesellschaftlich brisanten Themen bis heute.

Andere Themen fordern dich heraus, dein tägliches Denken und Handeln und deine bisherigen Ansichten und Glaubensmuster zu hinterfragen.

(Dieses Zeichen # weist dich auf Fachbegriffe hin, deren Definition du kennen sollst.)

Der Prophet Amos – Kampf um eine gerechtere Welt

Propheten sind keine „Wahrsager“, sondern beurteilen die innen- und außenpolitischen Verhältnisse ihres Landes aus dem Blickwinkel Gottes und seiner Gebote. Sie scheuen sich nicht, deutlich zu machen, welche Konsequenzen unrechtes Handeln für eine Gesellschaft haben kann. Der Prophet prangert in seinen Reden Ungleichheit und Ausbeutung in der Gesellschaft des 8. Jahrhunderts v. Chr. an. Das Wort Gerechtigkeit (#) spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Weltweit ist die aktuelle Situation vieler Menschen der damaligen Zeit erschreckend ähnlich und fordert alle Menschen auf, sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt einzusetzen. Damals wie heute werden die Hinweise auf ungerechte Lebensumstände nicht von allen gern gehört, sondern verharmlost oder gar unterbunden. Viele Menschen setzen dennoch ihr Leben aufs Spiel, während sie sich für die schwachen und entrechteten Menschen lautstark einsetzen.

Martin Luther und die Reformationszeit – Auswirkungen bis heute

Martin Luther veränderte die Welt für immer. Nicht zu Unrecht trägt deshalb eine Verfilmung der Reformationsgeschichte diesen Untertitel. Nur im zeitgeschichtlichen Zusammenhang lassen sich Luthers Reden über Gott und seine Kritik an der katholischen Kirchen verstehen. Die Auswirkungen, die die Reformationszeit bis heute auf unsere gesellschaftliche Entwicklung hat, sind nicht zu übersehen. Dennoch müssen wir uns auch kritisch mit den negativen Folgen auseinandersetzen, die durch Luthers Reden und Handeln entstanden sind.

Schöpfungsglaube und Naturwissenschaften – Abgrenzung oder Dialog

Spätestens seit der Erforschung des Weltraums ist der „Himmel als Wohnort Gottes“ mit vielen Fragezeichen versehen. Die Frage, ob der biblische Schöpfungsglaube und mit ihm die Mythen anderer Religionen mit den Kenntnissen der Naturwissenschaft vereinbar sind, muss jede:r für sich selbst beantworten. Die Konsequenzen aber, die Menschen aus dem Glauben an eine Schöpfermacht und dem Wissen aus naturwissenschaftlichen Kenntnissen ziehen, ist heute wichtiger denn je.

Die Zeit und ich – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Über die Zeit lässt sich grenzenlos „philosophieren“. Schon als Kind erlebte man die Zeit als etwas Sonderbares, dann das Warten auf Weihnachten dauerte scheinbar so viel länger als das Warten während eines Arztbesuchs. Inzwischen bist du zunehmend in die Verantwortung gerufen, deine Zeit selbst zu gestalten und so zu nutzen, dass es dir dabei gut geht.

Der christliche Glaube – grenzenlose Vielfalt

Die christliche Religion ist keine einheitliche Größe,sondern begegnet dir in einer grenzenlosen, oft verwirrenden Vielfalt. Um einen eigenen Standpunkt zu erlangen, benötigst du einige grundlegende Kenntnisse, über die verschiedenen Konfessionen.

Scheue dich nicht, dich auch kritisch mit den Inhalten der Glaubensgemeinschaft auseinanderzusetzen, in der du groß geworden bist, oder derjenigen, die dir im Alltag begegnen. Suche das Gespräch mit Menschen, die deiner Konfession angehören, und mit denen anderer Glaubensrichtungen. Sei aber immer skeptisch, wenn dir Menschen ihren Glauben und ihre Lebenshaltung als die einzige Wahrheit aufzwingen wollen.