Wir alle kennen die typische Alltagssituation vor dem Regal im Supermarkt. Egal ob bei Kaffee, Schokolade oder anderen Produkten, bei allen haben wir heutzutage die Wahl zwischen verschiedensten Marken und Preisklassen. Die Mehrheit tendiert hierbei dazu, das günstigste Produkt oder das bekannte Markenprodukt zu kaufen, ohne wirklich zu überlegen. Wir entscheiden uns nur selten für die sogenannten Fairtrade-Produkte. Aber warum sollten wir überhaupt mehr für ein fair gehandeltes Produkt bezahlen? Und was passiert mit unserem Geld?
Wir müssen zwar etwas tiefer in die Tasche greifen, doch die Auswirkungen von Fairtrade-Kooperationen auf die wirtschaftliche Situation der Produzenten verbessern im Gegensatz dazu das Leben von zahlreichen Menschen.
Finanzielle Sicherheit
Kleinbauern, die Mitglieder von Fairtrade-Kooperationen sind, erhalten für ihre Produkte einen Mindestpreis. Damit soll den Produzenten auch bei niedrigeren Marktpreisen ein höheres und vor allem stabileres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. So können die Kleinbauern mehr Geld sparen und dieses in Produktivität und Qualität investieren, was sich wiederum positiv auf das Einkommen auswirkt. Mit einem höheren Einkommen können die Produzenten ihre Existenz sichern.
Bessere Chancen auf dem Weltmarkt
Der faire Handel unterstützt seine Kooperativen beim Eintritt in den Markt und ermöglicht ihnen den Kontakt zu neuen Fairtrade Handelsorganisationen. Dadurch sind Fairtrade-Kleinbauern in der Regel besser vernetzt und verfügen über vergleichsweise mehr Marktinformationen, was ihnen zu einer besseren Position auf dem Weltmarkt verhilft. Dies, sowie das vereinte Auftreten als Kooperative stärkt die Verhandlungsposition und das Selbstvertrauen der Bauern – teilweise sogar in dem Ausmaß, dass in Regionen mit starker Fairtrade-Präsenz selbst konventionelle Handelspartner ihre Einkaufskonditionen an den fairen Handel anpassen müssen.
Positive gesellschaftliche Veränderungen
Zu den wirtschaftlichen Leistungen des fairen Handels gehört zudem die Zahlung von Prämien, die die Produzentengruppen für Investitionen in Gemeinschaftsprojekte wie z.B. den Bau von
Kindergärten, Schulen oder Krankenhäuser verwenden können. Von solchen Investitionen profitieren neben den Produzenten und Handelspartnern zahlreiche Menschen und es entstehen wiederum neue Arbeitsplätze. Die Stabilisierung und Verbesserung der Infrastruktur sowie bessere Einkommensmöglichkeiten tragen so auch dazu bei, Ursachen für Landflucht und Migration abzubauen.
Nachhaltigkeit
Die erlangte wirtschaftliche Sicherheit bietet aber vor allem auch die Möglichkeit, Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Region zu leisten. Die ökologischen Anforderungen in den FairtradeStandards führen zu verbessertem Umweltschutz. Schulungen und bessere Preise für biologisch angebaute Produkte fördern eine entsprechende Umstellung auf einen ökologischen Anbau.
Mehr gezahlt – und jetzt?
Aus all diesen Gründen lässt sich ganz klar sagen, dass Fairtrade-Kooperationen erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Produzenten haben. Dies führt zusätzlich zu einer Menge von vorteilhaften Folgen für die Gesellschaft und die Umwelt.
Wenn Sie also das nächste Mal im Supermarkt vor dem Regal stehen und eine Entscheidung treffen müssen, überlegen Sie sich gut, welches Produkt Sie wählen und setzen Sie sich mit Ihrer Entscheidung für faire Lebensbedingungen ein!
Yasemen Aslan
P-Seminar, Zertifizierung des GymP als Fairtrade-Schule, 2021/23
Foto oben: Fairtrade Deutschland e.V. / Miriam Ersch
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