Das Präventionskonzept „pack ma’s“ hat zum Ziel, Gewalt, Mobbing und sonstiges unsoziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen zu unterbinden sowie zivilcouragiertes Verhalten zu fördern. Das sind hohe Ziele und wir nehmen uns dafür einen Schultag lang Zeit. Jede 6. Klasse kommt in den Genuss eines sechsstündigen Workshops unter der Leitung von zwei Referenten. Dabei legt das Programm einen Schwerpunkt auf die Themen Gemeinschaft und Vertrauen in der Klasse. Erwiesenermaßen sind in einer Gemeinschaft, in der sich die einzelnen Mitglieder wohl fühlen und einander vertrauen, automatisch weniger Gewalt, Mobbing oder sonstige unerwünschte Verhaltensweisen zu erwarten. Je nach Klasse und je nach Referent nimmt der Workshop einen anderen Verlauf. Immer kommt die Klasse auf frühere Erfahrungen von Mobbing zu sprechen. Das nutzen die Referenten um die Klasse zu stärken und auf den strukturellen Charakter solcher Phänomene aufmerksam zu machen: Was wäre, wenn keiner mitmacht oder wegschaut? Was könnt ihr tun, wenn es doch passiert?
Inzwischen haben in diesem Schuljahr die Workshops für die 6a, 6b, 6d und die 6e stattgefunden, die beiden anderen Klassen werden in den nächsten Wochen folgen. An diesen Tagen wird viel gespielt und geübt, aber auch viel diskutiert und nachbesprochen. Die Kinder lösen Knoten, reichen sich die Hände oder werden von Klassenkameraden „blind“ über das Schulgelände geführt. Die Hoffnung auf Nachhaltigkeit ist unsererseits natürlich groß, wohlwissend, dass soziales Lernen täglich im Alltag stattfindet – und unser Workshop nur eine Laborsituation herstellt. In der Feedbackrunde der 6a waren Jungs wie Mädchen erstaunt darüber, dass sie viel mehr gemeinsame Hobbies haben als gedacht. Und sie äußerten die Hoffnung, in Zukunft leichtgängiger miteinander kooperieren zu können. Auch in der 6e war das Feedback sehr positiv, sie hatten viel Spaß bei den Übungen und Spielen. Allerdings hatten sie auch in die Zitrone zu beißen, dass Kooperation geübt werden muss und zu Beginn mitunter anstrengender und unbequemer ist, als die One-Man Show. Am Ende schafft man aber gemeinsam viel mehr als alleine. Über solche Erkenntnisse freuen wir Referenten uns und machen weiter.