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Das wäre gewesen, wenn…

 – wenn Pläne scheitern…

Nachdem alles, was hätte schieflaufen können, schiefgelaufen ist, haben wir es am 21. September 2021 endlich geschafft, uns – wenn auch in sehr reduzierter Form – im deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zu treffen. Im Rahmen unseres P-Seminars „Außerschulisches Lernen – lernen vor Ort“ haben wir, drei Schülerinnen der damaligen Q11, eine Exkursion in das DLR für eine der damaligen 5. Klassen organisiert. Im Juli erhielten wir leider die Nachricht, dass das DLR, wegen der Corona-Pandemie, bis zum Ende der Sommerferien keine größeren Gruppen empfangen würde, woraufhin wir den Termin der Exkursion dann von dem 20. Juli auf den 21.September verschieben mussten. Da sich die Corona-Lage jedoch verschlechterte, bekamen wir eine Woche vor der geplanten Exkursion die nächste Absage. Weiter nach hinten verschieben konnten wir den Termin leider nicht mehr und somit war klar, dass die Exkursion für die Klasse 6c nicht stattfinden konnte. Hinzu kam, dass wir immer noch Noten für das Projekt benötigten und der Gedanke alles umsonst gemacht zu haben nicht sehr aufmunternd war. Nach langem Überlegen entschieden wir zu viert – wir drei Schülerinnen des P-Seminars und Frau Pohl – zusammen ins DLR zu fahren und dort die Experimente zu dokumentieren. Als zu unserem Pech auch noch eine von uns Schülerinnen krank wurde, schrumpfte unsere Gruppe auf drei Mitglieder. Dennoch ließen wir uns nicht mehr von unserem Plan abbringen lassen und haben im Folgenden unsere geplante Exkursion dokumentiert.

Zu Beginn dürfen die Schülerinnen und Schüler bei einer Führung geleitet von drei beim DLR arbeitenden Studenten und den Schülerinnen des P-Seminars einen Einblick in die Arbeit des DLR werfen. Verschiedene Modelle zeigen vom DLR genutzte Raketen in ihrer echten Größe, den Aufbau der Internationale Raumstation ISS und erlauben sogar das Betreten des in Originalgröße nachgebauten Columbusmoduls, dem europäischen Wissenschaftslabors auf der ISS. Das Highlight der Führung bildet die Besichtigung des Raumfahrtkontrollzentrums, in dem ständiger Kontakt zur ISS herrscht, die Versorgung der Astronauten geregelt, deren Tagesablauf geplant und eng mit ihnen zusammengearbeitet wird.

Wäre die 6c dabei gewesen, hätten wir nach der Einführung die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen aufgeteilt die jeweils für eine Stunde eines der Experimente gemacht hätten. Anschließend hätten wir gewechselt und das nächste Experiment wäre dran gewesen. So hätte jeder jedes Experiment einmal mitmachen können.

Aber nun zu den drei Experimenten:

Wie ist ein Flugzeug eigentlich aufgebaut? Und wie kann ein so schweres Ding einfach in der Luft fliegen? Und überhaupt, wie fliegt man denn eigentlich so ein Flugzeug? All das wird bei dem Experiment „Flugsimulator“ erklärt und gezeigt. Wie der Begriff bereits sagt, handelt es sich bei einem Flugsimulator um einen Apparat, in dem man sitzt und darin wie in einem Flugzeug selbst fliegen kann. Doch bevor wir das versuchen, lernen wir erst einmal die Grundlagen: wie bremst man ein Flugzeug, welche Klappe am Flugzeug ist für was verantwortlich und welche Besonderheiten gibt es bei der Lenkung. Obwohl es so einfach aussieht, gestaltet sich das Fliegen und besonders das Landen schwieriger als erwartet. Aber mit Teamarbeit und Unterstützung der Studenten meistern wir auch diese Schwierigkeiten, ohne unser Flugzeug abstürzen zu lassen.

Was macht ein Raumfahrtkontrollzentrum? Wie funktionieren Satelliten? Und wie können diese beim Umweltschutz helfen? Um diese und mehr Fragen geht es in dem Experiment „Space Mission Control“. Durch eine Computersimulation können die Schülerinnen und Schüler selbst eine Rakete mit einem Satelliten in den Weltraum und in eine Umlaufbahn der Erde zu steuern. Dabei lernen sie nicht nur, wie und warum Satelliten in verschiedenen Umlaufbahnen um die Erde fliegen und wie die Erdanziehungskraft dafür sorgt, dass diese nicht einfach irgendwo ins Weltall hinausfliegen, sondern auch welche verschiedenen Satelliten in den verschiedenen Bereichen, wie Erdbeobachtung, Navigation oder Kommunikation, genutzt werden und wie manche beispielsweise mit einer Infrarot-Kamera Feuer auf der Erde entdecken können.

Warum gibt es Raketen? Wozu werden sie gebraucht? Wie schnell können Raketen werden? Und wie klappt es überhaupt, dass eine tonnenschwere Rakete sich in der Luft bewegen kann? Raketen sind wichtig für die Forschung im Weltraum und zum Transport von Materialien in denselben. In ihnen werden viele verschiedene Tests gemacht, die wichtige Ergebnisse für die Weiterentwicklung auf und abseits der Erde liefern. Raketen können dabei bis zu 3000 Tonnen – das sind über 1000 Autos – schwer werden und können, nachdem sie mit einem unfassbar starken Antrieb vom Boden abgedrückt wurden, eine Geschwindigkeit von bis zu 40 000 km/h erreichen. Das und noch vieles andere lernen die Schüler beim Experiment „MoRaBa – Mobile Raketen Basis“ und dürfen schließlich selbst den Zusammenhang zwischen der Menge und dem Gewicht des Treibstoffes und der Geschwindigkeit und Flugbahn einer Rakete selbst durch das gemeinsame in die Luft Schießen von Wasserraketen erforschen.

Auch wenn wir letztlich die Exkursion nicht wie geplant durchführen konnten, sind wir sehr dankbar für die Erfahrungen, die wir durch dieses Projekt sammeln durften. Wir konnten nicht nur einen Einblick in die Organisation in unserer Schule werfen und erkennen, wie viel Arbeit es ist solch eine Exkursion zu planen, sondern erhielten auch die einmalige Chance mit den Studenten im DLR zu arbeiten und somit vieles über die Arbeit dort und allgemein die deutsche Luft- und Raumfahrt zu lernen.

Wir wollen uns zuletzt auch bei allen Beteiligten bedanken: Sowohl den Schülerinnen und Schülern der Klasse 6c und ihren Eltern, die sich bereiterklärt hatten ein Teil unserer Exkursion zu sein, als auch den Lehrkräften Frau Michaelis und Frau Nadal, die uns auch sehr kurzfristig gerne begleitet hätten. Besonders wollen wir auch den im DLR arbeitenden Studenten und dem gesamten Team der DLR School Labs für die Zusammenarbeit danken. Zuletzt danken wir auch ganz besonders unserer P-Seminar-Leiterin Frau Pohl und der Schulleitung, die uns auch nach Absage unserer Exkursion weiter unterstützt haben.

Hanna Ida Dierschke, Joline Mathieu und Lea Kienapfel (Q12)

Fotos: A. Pohl, J. Mathieu