W/P-Seminar „Europa“ im Herzen der EU – Brüsselfahrt vom 02.03. bis 06.03.2019
Samstagmorgen um 10.30 Uhr trifft man am Hauptbahnhof am Gleis 23 eine Gruppe von jungen Leuten an, die noch etwas verschlafen scheint. Es handelt sich hierbei um das W/P-Seminar „Europa“ in Begleitung von Frau Baumgartner, Herrn Rotter und Herrn Streicher. Vor ihnen liegt eine lange Zugfahrt von München über Frankfurt bis nach Brüssel. Aber warum Brüssel? – Nun, da sie natürlich begeisterte Europäer sind, ist es selbstverständlich, das politische (Entscheidungs-) Zentrum Europas bzw. der EU zu besichtigen.
Nachdem die Schüler gegen 20.00 Uhr im Hotel MEININGER angekommen sind, geht es für sie am nächsten Morgen direkt mit einer Stadtführung weiter. Jos Keunen heißt das belgische Urgestein, welches ihnen Brüssel zeigt und erklärt, damit die Heranwachsenden das pulsierende Herz Europas auch auf kultureller Ebene „verstehen“ können. Während des Rundgangs erhalten sie Gelegenheit, die berühmten Brüsseler Waffeln zu probieren und machen einen obligatorischen Fotostopp beim „Manneken Pis“. Nachmittags erreicht die Studiengruppe das „Haus der Europäischen Geschichte“. Faszinierend hierbei ist, dass die komplette Geschichte Europas bis einschließlich heute künstlerisch modelliert, durch Filmszenen und historische Gegenstände dargestellt und erläutert wird. Außerdem dient ein Tablet mit smarten Funktionen sowie audio-visuellen Darstellungen dazu, dass man sich sogar interaktiv durch die Geschichte bewegen kann.
Am Montag ist die „Europäische Kommission“ der erste Programmpunkt. Wie die Seminarteilnehmer bereits wissen, stellt diese EU-Institution ein sehr mächtiges, aber auch durchaus umstrittenes EU-Organ dar, da sie als einzige Institution über das „Initiativrecht“ verfügt, das ihr erlaubt, Gesetzentwürfe einzubringen. Nach der Sicherheitskontrolle und einem Gruppenfoto lauschen die politisch Interessierten einem Vortrag, der sich mit den verschiedenen Aufgaben bzw. Zuständigkeitsbereichen der EU-Kommission auseinandersetzt. Gegen Mittag besichtigt man ein zweites EU-Organ, nämlich den „Rat der Europäischen Union“. Es gilt als das Einflussorgan nationalstaatlicher Macht in Europa. Zurzeit hat Rumänien den Vorsitz inne, dieser wechselt jedes halbe Jahr rotierend unter den Mitgliedstaaten. Der Rat hat keine festen Mitglieder und tritt in zehn verschiedenen Konfigurationen zusammen, je nach Politikbereich. Zu diesen Treffen sendet jedes Mitgliedsland den jeweils für das anstehende Thema zuständigen Minister.
Dienstags geht es schließlich zum „Europäischen Parlament“ in Brüssel (Hauptsitz in Straßburg), der dritten und letzten EU-Institution, und das in dem für die Zukunft Europas so bedeutenden Wahljahr 2019. Denn – wie jeder wissen sollte bzw. durch die Plakataktion des „Europa“- Seminars weiß – findet dieses Jahr vom 23. – 26.05. die Europawahl statt. Im Vortrag wird ein Überblick über Aufgaben und Tätigkeiten gegeben, dabei wird auch auf das für die Kommunikation äußerst wichtige Berufsbild des Dolmetschers eingegangen. Zum Abschluss besucht die Gruppe die Nicht-Regierungs-Organisation „Finance Watch“, die den Finanzsektor kontrolliert, um z.B. eine erneute Finanzkrise abzuwenden. Dafür erhält die Organisation Zuschüsse von der EU.
Für die Seminarteilnehmer ergibt sich sogar die Möglichkeit, mit einem Studenten, der seit Januar 2019 in Brüssel im Namen der „Volt-Europe“ Partei tätig ist, zu diskutieren.
In summa ist mit dieser Reise etwas besonders deutlich geworden:
„THE FUTURE IS EUROPE“
Philipp Schnell, Jana Lehmann (Q11)
(Foto: Maximilian Streicher)