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„Ich will mal Graffiti-Sprayer sein!“, diesen Satz hört mal als Elternteil von seinem Kind sicherlich nicht gern. Sofort hat man Schmierereien, nächtliche Streifzüge oder sogar polizeiliche Verfolgungsjagden im Kopf. Dass das Graffiti aber auch eine anerkannte Kunstform ist und sogar von einigen Städten mit dem Ziel der Stadtverschönerung gefördert wird, wissen die wenigsten. Selbiges war auch bei Schülerinnen und Schülern der Klasse 8a der Fall. Nachdem im Kunstunterricht schon über die Entstehungsgeschichte, verschiedene Styles und Techniken des Graffitis gesprochen wurde, wuchs bei den Jugendlichen die Neugierde, wie man ein Graffiti sprayen kann. Und so kam es, dass sich am Mittwoch, den 14.10.2020, auf freiwilliger Basis ein Teil der Klasse nach München aufmachte, um das MUCA (Museum Of Modern Art) zu besuchen. In einem mehrstündigen Workshop bekamen die Schüler und Schülerinnen zunächst einen Einblick über zeitgenössische Graffiti-Künstler, welche im Museum die Wände verzierten, und stellten fest, dass Streetart nicht nur Schmiererei ist, sondern auch durchdachte ironische oder gesellschaftskritische Aussagen beinhalten kann. Besonders der britische Sprayer Banksy erregte dabei Aufmerksamkeit. Zum Abschluss des Workshops bekamen die Jugendlichen dann selbst die Gelegenheit ihren Namen mit der Stencil-Technik zu sprayen und stellten dabei fest, dass dies gar nicht so einfach ist wie vielleicht erwartet. Um einige Erkenntnisse reicher und mit ihren Werken im Gepäck traten die Schülerinnen und Schüler anschließend wieder ihre Heimreise an und nahmen dabei die Graffitis an Brücken und S-Bahnhöfen mit etwas anderen Augen wahr.

Carolina Wolfrum